Vernetzt, verbunden & flexibel
Interview mit Digitalisierungsexperte Christoph Holz Auf Einladung des Katholischen Familienverbandes kommt Digitalisierungsexperte Christoph Holz nach Salzburg. Im Gespräch mit dem Rupertusblatt gibt er Einblicke in die Auswirkungen der Digitalisierung auf unser Leben.

Soziale Netzwerke: früher und heute
Holz betont, dass Menschen seit jeher in sozialen Netzwerken leben – früher als Jäger und Sammler, heute digital. Trotz Bedenken führt die Digitalisierung dazu, dass wir mit Menschen in Kontakt bleiben, die wir sonst aus den Augen verlieren würden. Die Art der Kommunikation habe sich geändert, aber persönliche Begegnungen blieben essenziell.
Flexibilität statt Verbindlichkeit
Die Digitalisierung verändert auch den Umgang mit Verbindlichkeit: Statt langfristiger Planung dominiert kurzfristige Koordination – ähnlich wie in frühen Zeiten der Menschheitsgeschichte.
Beziehungen und Konflikte
Immer mehr Partnerschaften entstehen online, was laut Holz dazu beiträgt, dass die Scheidungsrate sinkt. Gleichzeitig beeinflusst die digitale Welt unsere Konfliktfähigkeit: Algorithmen zeigen uns nur Inhalte, die unseren Ansichten entsprechen, was gesellschaftliche Spaltungen begünstigt.
Arbeit im digitalen Zeitalter
Obwohl die Digitalisierung seit 30 Jahren voranschreitet, gibt es weiterhin genug Arbeit. KI könne Routineaufgaben übernehmen und uns so mehr Raum für Kreativität und zwischenmenschliche Kommunikation geben. Die klassische Festanstellung sei ein Modell der Vergangenheit – die Zukunft gehöre flexiblen Arbeitsformen und Unternehmertum.
Ein optimistischer Blick in die Zukunft
Holz sieht eine Zukunft, in der gefährliche und monotone Aufgaben automatisiert sind, während Menschen sich auf Innovation und Lernen konzentrieren. Wirtschaftswachstum und Wohlstand würden allen zugutekommen. Sein Fazit: „Für Pessimismus ist es ohnehin zu spät.“
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