42 Thesen zur Zukunft von KI
von Interviewpartner Christoph Holz

KI wie vorher schon Digitalisierung im Allgemeinen erzeugt eine undefinierbare Zukunftsangst, die dem Populismus stärker Vorschub leistet als z.B. Migration. KI lehrt uns, was es bedeutet, Mensch zu sein. Wenn alles Unmenschliche digitalisiert wurde, ist das, was übrig bleibt, der Mensch: Empathie, Kreativität und Eigenverantwortung.
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VOM WESEN DER KI

KI ist kein technischer Begriff, sondern ein philosophischer Schöpfungsmythos.

Informatiker sprechen daher lieber von maschinellem Lernen, Expertensystemen und neuronalen Netzwerken. In der Philosophierepräsentiert dieser Begriff die Sehnsucht nach dem Golem, der uns schützen soll und zugleich Angstmacht.

KI bleibt immer das, was nicht funktioniert.

Wenn es funktioniert, nennen wir es Schachcomputer(Kasparov 1996), Gesichtserkennung oder Siri. Sobald etwas funktioniert, bekommt es eine andere konkrete Bezeichnung und wir erhöhen einfach den Anspruch an das, was KI sein soll. Top sind heute selbstlernende Systeme.

Künstliche Intelligenz als Überwindung menschlicher Dummheit.

In der Renaissance haben GalileoGalilei und Co. den Aberglauben durch die wissenschaftliche Methode bekämpft. Programmiert man dieseauf einem Computer, nennt man es Deep Learning.

KI. Die schlechte Nachricht zuerst: Wir werden auch in Zukunft arbeiten müssen.

Generative KI ist nur ein neues Medium.

Sprachmodelle sind nur ein Medium, wie zuvor die Bibliothek oder das Web. Darüber werden Menschen über Raum und Zeit auf neue Weise verbunden.

Urheberrecht im Widerspruch zum öffentlichen Raum.

Wer der KI seine Publikationen und sein Wissen verweigert, nimmt sich selbst aus dem öffentlichen Raum, der für die Demokratie so wichtig ist.

DIE GRENZEN VON KI

ChatGPT hat keinen Humor.

Sprachmodelle können Witze wiedergeben oder erklären. Aber eine echte Pointe ist zu unwahrscheinlich für ein statistisches System, denn dieses ist die Herrschaft des Durchschnitts.

ChatGPT sagt genauso wenig die Wahrheit, wie Menschen auch.

Schließlich haben Sprachmodelle von Menschen gelernt. Redliche Menschen und Chatbots machen Aussagen, die plausibel erscheinen. Aber Menschen können nicht alles wissen und müssen dennoch kommunizieren. Kritisches Denken ist eben nicht optional.

ChatGPT versteht die Welt, aber auf ganz eigene Weise.

Wenn meine Kinder einen Sachverhalt in eigenen Worten erklären, lobe ich sie für Ihr Verständnis. Warum sollte das bei Algorithmen anders sein?

Inzucht treibt Sprachmodelle in den Wahnsinn.

LLM’s verlieren den Verstand, wenn man sie mit den eigenen Daten trainiert. Langsam gehen die Trainingsdaten aus.

Massenüberwachung ist eine Disziplinierungstechnik.

Wer von Werbung verfolgt wird, überwacht sich selbst. Pegasus hat Kashoggi für $25.000 überwacht. Das geht in Masse gar nicht. Massige Überwachung, also KI-Rasterfahndung, ist ein unlösbares NP-Problem der Informatik.

Nur wenn der Mensch keine Seele hat, kann eine Maschine Bewusstsein erlangen.

Sollte das menschliche Bewusstsein nur ein emergentes Phänomen von komplexen Systemen sein, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Algorithmen Bewusstsein erlangen. Das gehört verboten.

KI macht die Schule menschenwürdig.

Als Lehrer hat KI unendliche Geduld. KI kennt keine Lieblingsschüler oder Störenfriede. Endlich wird jeder Schüler nach seinen persönlichen Kompetenzen individuell und gerecht behandelt.

KI rettet die Demokratie.

Industrielle Demokratie löst ein Problem in der Kommunikation, das nicht mehrexistiert. Nur psychometrische KI ermöglicht Entscheidungsträgern echte Einsicht in die Intentionen undBedürfnisse der Wähler.

ZUKUNFT DER GESELLSCHAFT

Neuronale Netzwerke schützen die Privatsphäre.

Die oftmals kritisierte Nicht-Nachvollziehbarkeit von KI-Ergebnissen ist genau jener Mechanismus, der unsere Privatsphäre schützt. Daten brauchen keinen Schutz, sondern Menschen.

KI-basierte Abwehr macht das Internet sicher.

KI findet und bekämpft Hacker-Angriffe und entlarvt Manipulationsversuche.

KI macht menschliche Vorurteile sichtbar.

Amazon’s Recruiting Tool hat nur Männer eingestellt. Vorurteile und Rassismus sind rein menschliche Eigenschaften. Algorithmen sind - derzeit - keine Menschen. Algorithmen können folglich keine Vorurteile haben. Allerdings offenbaren sie Diskriminierung, die der Gesellschaft schadet.

KI erfüllt das Versprechen einer gerechten Bürokratie.

Bürokratie ist die Herrschaft der Regel. Jede Regel ist programmierbar. Die vollautomatische Bürokratie ist nicht nur unbestechlich und unparteiisch, sondern so flott, dass Europas Wirtschaftswachstum endlich zur globalen Realität aufschließen kann.

Das Ende der Identitätspolitik.

Kasten, Stände oder Klassen sind ein rassistisches Kalorien-Management, das für KI unnötig ist. Datenreichtum ermöglicht es, der individuellen Würde eines jeden Menschen ohne Klassifizierung gerecht zu werden.

Das menschliche Gehirn ist deshalb so groß,damit alle Ängste und Sorgen darin Platz finden.

WIRTSCHAFTLICHER WANDEL

Gegen Sprachmodelle hat Google keine Zukunft.

Als wir ChatGPT noch nicht kannten, waren wir noch mit Suchergebnissen zufrieden, die wir erst mühsam selbst durchforsten mussten. Sprachmodelle liefern die Antwort. Wer will dann noch bei einer Suchmaschine Ad’s schalten?

Die Zukunft der Fabrik ist keine Fabrik.

Sicherheitsbewusste Roboter verlassen ihre Käfige und dezentralisieren die Produktion.

Betonmischwagen werden kleiner.

Wollen wir aufgrund des LKW Fahrermangels autonome Dreißigtonner am Kindergarten vorbei schicken?

Wettbewerbsvorteile von Großunternehmen verschwinden.

Große Firmen entstanden im 19. Jahrhundert, weil es damals noch keine KI gab. KI verspeist Größenvorteile zum Frühstück. Durch bessere Kundenbindung hat die kleinteilige Wirtschaft Europas in Zukunft die Nase vorne.

Geld verliert Bedeutung.

In datenreichen Märkten kann Angebot und Nachfrage über KI berechnet werden, wie Stalin sich das immer wünschte.

Digitale Revolution ist dieEmanzipationsbewegung der IT-Nerds

Regulierung ist die Gestaltung der Zukunft durch Wettbewerbsnachteile für die Konkurrenz.

Politik macht sich hier zum Erfüllungsgehilfen von cleveren Marktstrategien.

KI macht Forschung exponentiell.

KI hat bereits hunderte Medikamente und Materialien entdeckt.

KI-Landwirtschaft reduziert Dünger und Pestizide bis zu 90% und macht Bienen arbeitslos.

Mit einemgroßen 3D-Drucker am Traktor wird Unkraut präzise vernichtet und Nutzpflanzen sparsam gedüngt und bewässert sowie zeitgerecht bestäubt.

ZUKUNFT DER ARBEIT

KI-Jobverlust als Marketing-Gag.

Warum warnen gerade die KI-Firmen davor, dass ihre Produkte Millionen Arbeitsplätze ersetzen könnten? Wem nützt es? Würde dadurch vielleicht der eigene Firmenwertsteigen?

KI macht Arbeit.

Weil Intelligenz billig wird, nützen wir mehr davon. Aus 10 Briefen pro Woche wurden 100 Mails am Tag. KI verschärft verstärkt diesen Rebound Effekt weiter. Von wegen Arbeitserleichterung.

KI ersetzt unmenschliche Arbeit.

Tätigkeiten, die von KI erledigt werden können, waren auf lange Sicht gar nicht für Menschen gedacht. Wenn alles Unmenschliche automatisiert ist, ist das was übrig bleibt der Mensch. In einer künstlichen Welt ist nichts wertvoller als menschliche Beziehung.

KI fördert Diversität und Innovationskraft am Arbeitsplatz.

KI kann Diskriminierung gezielt entgegenwirken. Bei menschlichen Entscheidern geht das eher nicht. Diversität stärkt die Innovationskraft am Arbeitsplatz, weil sich die Kollegen nicht mögen und daher das kritische Denken stärker ist. Homogene Teams sind nur bei einfachen Aufgaben effektiv.

KI schafft Fachkräftemangel ab.

Geringer Qualifizierte können am anspruchsvollen Arbeitsmarktteilnehmen, weil die gamifizierte Bedienung komplexer Maschinen gefahrlos möglich wird. In der Industrialisierung musste der Mensch sich nach den Maschinen richten. In der Digitalisierung richtet sich die Maschine nach dem Menschen.

KI beendet Arbeitslosigkeit.

KI erhöht die Produktivität, bringt die 4-Stunden-Woche und verlängert die Pension bis zum Schulabschluss. Arbeitslos ist nur, wer Arbeit braucht, weil er Steuern zahlen muss.

ZIVILISATORISCHES

Demokratisierung der Zukunftsangst.

KI-Angst stärkt Populismus. Wenn die Trumps, AFD’s und Orbans an der Macht sind, dürfen sich auch die Befürworter der Digitalisierung fürchten.

Wahrheit als kleinster gemeinsamer Nenner.

Von der Auswahl des Trainingskorpus über die internen Kritiker-KI, Ausgangsfilter bis zu den Publikationsfiltern der Plattformen besteht die Erstellung von KI-Content aus einer Kaskade von zensurähnlichen Mechanismen. Am Ende verwendet Jede von uns eine korrekte Selbstzensur-KI, damit unsere Inhalte noch durchkommen. z.B. Abtreibung

Die Welt hat uns schon immer ein wenig überfordert. Und damit es so bleibt, gibt es den Fortschritt.

Generatives Entertainment kann Suchtverhalten auslösen.

Maßgeschneiderte Unterhaltung wird so attraktiv, dass man sich kaum lösen kann.

KI ermöglicht unbewusste Unsterblichkeit.

Persönliche Sprachassistenten dokumentieren mit der Zeit alles, was man jemals gesagt und geschrieben hat. Über einen Avatar kann man mit einer Person chatten, wenn sie längst gestorben ist.

Durch die großen Sprachmodelle stirbt keine Sprache mehr aus.

KI wird seltene Sprachen noch sprechen, wenn die letzten natürlichen Sprecher, von denen sie gelernt hat, längst nicht mehr leben.

KI entkoppelt die Wirtschaft von CO2 und anderem Müll.

KI und Quantencomputer ermöglichen unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten zum Wohle der Natur und aller Menschen.

EXISTENTIELLES

KI verschiebt das militärische Gleichgewicht zugunsten liberaler Staaten.

Autonome Waffen entkoppeln die Verteidigung von der Mannstärke, ohne dass man Atomwaffen benötigt.

Die immerwährende Diktatur von ChatGPT.

Militärische Drohnen oder Roboter würden sich auch eignen, eine Bevölkerung zu unterdrücken. Allerdings ruiniert KI das Preis/Leistungsverhältnis von Unterdrückung.

Es wird auch gute Terminatoren geben - aus Österreich.

Die Ausrottung der Menschheit durch Kampfroboter ist eine leere Männerfantasie. Es gibt im Universum Wesen, die zwar hochintelligent sind, aber trotzdem nicht an Unterdrückung und Ausrottung denken.

Aussterben war für die Menschheit noch nie so angenehm.

Sollte uns eine böse Superintelligenz wider Erwarten ausrotten wollen, wird sie keine auffälligen Kampfroboter schicken. Sexroboter erfüllen den gleichen Zweck ohne Kampfschäden oder Putzdienst. Sie manipulieren uns so, dass wir keine Kinder mehr wollen. Ist der Plan schon im Gange?

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DigitalisierungsEXPERTE

Seine Tätigkeit als Keynote Speaker führte Christoph Holz von der CeBit über TEDx bis zu Google nach Kalifornien.

56 Top Bewertungen auf ProvenExpert.com

ER IST WOHL EINER DER PROFILIERTESTEN SEINES FACHES. KAUM JEMAND HAT DIE DIGITALE TRANSFORMATION SO UMFASSEND, KRITISCH UND GLEICHZEITIG SO UNTERHALTSAM AUF DEM SCHIRM WIE ER.
Jörg Rositzke, Hamburg 1 Fernsehen
Christoph hat ein unglaublich breites Fachwissen und schafft es die Themen der Zukunft in den heutigen Alltag zu übersetzen. Als Zuhörer wird man immer wieder in seine Spannungsbögen gezogen.
Armin Skoff, Microsoft Austria
Sowohl menschlich als auch fachlich ist Christoph ein toller Gesprächspartner. Mit Leichtigkeit und Freude bringt er komplexe Themen humorvoll herüber und regt dennoch zum Nachdenken an. Man merkt, dass er ein absoluter Experte auf seinem Gebiet ist.
Felix Meinhardt, Filmproduktion
Christoph Holz ist ein extrem inspirierender Speaker, der es schafft durch Kombination von Persönlichkeit, Witz und Kompetenz die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen.
Thomas Bergmann, Digital Summit Zurich
Vielen Dank, Christoph! Deine Begeisterung und Leidenschaft, verbunden mit einem hohen Grad an Professionalität, welche Deinen Vortrag erlebbar machen, ist eine große Freude und Bereicherung für unsere Veranstaltung gewesen.
Ivonne Dombrowe, FLEET Education Events
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